Nach dem Erfolg von 'Vive le Geus' kreierte die Camerata Trajectina erneut eine Theateraufführung im Rahmen des 'Monats der Geschichte':
In 'Redeloos, Radeloos, Reddeloos' wird Geschichte lebendig und das Katastrophenjahr 1672 wird eindringlich und spürbar geschildert.
Das Katastrophenjahr 1672 markiert das Ende des Goldenen Zeitalters unseres Landes. Der französische Sonnenkönig Ludwig XIV. wollte die niederländische Republik erobern, und zur Verteidigung wurde das Land weitgehend überflutet. Die Regenten ziehen sich hinter die Wasserlinie zurück, die französischen Truppen haben in den ländlichen Gebieten freie Hand.
Musik diente als Trost, als Nachrichtenquelle und als Propagandainstrument.
Die Emotionen kochen hoch und das Land ist bis ins Mark gespalten. Franzosen gegen Niederländer, Trocken gegen Überschwemmt, Oranje gegen De Witt, das Volk gegen die Elite. Über Videoprojektionen gehen sich Johan de Witt (Hans Goedkoop) und Willem III (Leendert de Ridder) gegenseitig an die Gurgel.
Die Camerata Trajectina schlüpft auf der Bühne in die Rolle der klagenden, streitlustigen und verzweifelten Bürger mit einem schaurig-schönen Repertoire. Mit Liedern machen das Chaos verständlich, vermitteln Hoffnung und Angst und versuchen, andere Bürger zu überzeugen.
'Das Volk ist töricht, die Regierung ratlos und unser Land rettungslos!' Wer hat die Macht und bestimmt den Kurs des Landes? Mit dem Programm 'Redeloos, radeloos, reddeloos' zeigt die Camerata Trajectina eine zeitgenössische Multimedia-Performance, die zum Nachdenken anregt. Lassen sich Parallelen zum aktuellen politischen Klima ziehen, in dem die Kluft zwischen mündigen Bürgern und Politikern immer größer zu werden scheint?